Das Finanzierungsdilemma der Premier League: Ein kritischer Blick

WriterAnna Becker

12 March 2024

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Das Finanzierungsdilemma der Premier League: Ein kritischer Blick

Die zentralen Thesen:

Gary Neville, Miteigentümer von Salford City, hat die Premier League öffentlich wegen ihrer vermeintlichen Missachtung des finanziellen Wohlergehens des englischen Fußballs über ihre eigenen Grenzen hinaus angeprangert. Der Vorwurf folgt auf eine kürzlich in London abgehaltene Aktionärsversammlung, die zu Nevilles Bestürzung ohne Einigung über ein neues Finanzierungsmodell für die English Football League (EFL) endete.

Das Treffen, das in erster Linie auf die Überarbeitung der aktuellen Rentabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln (PSR) abzielte, befasste sich nicht mit der mit Spannung erwarteten Abstimmung über die Unterstützung der unteren Spielklassen des englischen Fußballs. Neville, ein ehemaliger Verteidiger von Manchester United und heute ein angesehener Fußballexperte, drückte gegenüber Sky Sports seine Frustration aus und bezeichnete die Situation als „absolute Schande“ und als Zeichen der Nachlässigkeit der Premier League.

Das vorgeschlagene Finanzierungsmodell, das der EFL 14,75 % der Netto-Medieneinnahmen der Premier League zuweisen würde, was schätzungsweise 900 Millionen Pfund entspricht, wurde durch den Fokus der Spitzenklubs auf interne finanzielle Umstrukturierungen überschattet. Neville betonte, wie wichtig es sei, sich mit der Nachhaltigkeit des gesamten Ligasystems zu befassen, und warf der Premier League vor, in ihrer Governance versagt zu haben, indem sie die Entscheidung ständig hinauszögere.

Als Reaktion auf Nevilles Kommentare erläuterte die Premier League ihr Engagement für die Entwicklung eines neuen ligaweiten Finanzsystems, das allen Vereinen Klarheit und Nachhaltigkeit bieten soll. Es wird erwartet, dass sich dieses neue System stärker an den UEFA-Vorschriften zur finanziellen Nachhaltigkeit orientiert und die Ausgaben der Vereine für Kaderkosten auf einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einnahmen begrenzt. Trotzdem ist die Die Premier League bekräftigte ihre Absicht, eine finanziell tragfähige Vereinbarung mit der EFL zu treffen, abhängig von der formellen Genehmigung des neuen Finanzrahmens.

Die Regierung hat die Fußballbehörden wiederholt aufgefordert, eine neue Finanzregelung selbst zu regulieren, hat jedoch die Möglichkeit eines Eingreifens durch „Backstop“-Befugnisse angedeutet, die einer neuen unabhängigen Regulierungsbehörde gewährt werden, falls diese dies nicht tun sollte.

Die EFL hat sich zu der Angelegenheit noch nicht geäußert, die Diskussionen werden voraussichtlich in einer bevorstehenden Vorstandssitzung fortgesetzt. Unterdessen bleiben das neue Finanzmodell der Premier League und seine möglichen Auswirkungen auf die Finanzierungsvereinbarung mit der EFL ungewiss und werfen einen Schatten auf die zukünftige finanzielle Nachhaltigkeit der unteren Spielklassen des englischen Fußballs.

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Anna Becker ist eine zukunftsorientierte und wortgewandte Sportjournalistin aus Deutschland, die für ihre umfassende Berichterstattung und innovative Analyse der Premier League bekannt ist. Ihr zugänglicher Stil und ihre aufschlussreichen Kommentare machen sie zu einem Liebling der Fans.

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